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Seit einigen Jahren wird in der Bergrettung Tirol und der Bergrettung Steiermark das Wärmezelt genutzt und hilft damit beim optimalen Wärmemanagement im Einsatz.

Ein kleines Paket, kaum Gewicht, aber hocheffektiv: Das zeichnet das Wärmezelt aus, das seit einigen Jahren in der Bergrettung Tirol und der Bergrettung Steiermark zum Einsatz kommt. Begonnen hatte dabei alles zufällig. Markus Isser von der Bergrettung Tirol und bekannt dafür, immer wieder auf der Suche nach Materialien und Ausrüstungsgegenständen zu sein, die den Bergretterinnen und Bergrettern das Leben erleichtern, sah bei einem Kollegen und Bergführer eine kleine Version des Wärmezelts. Dieser hatte es in Norwegen wiederum einem Gast abgekauft. „Klaus Pietersteiner, ein Bergretterkollege, und ich haben das Zelt richtig cool gefunden und in der Folge recherchiert, ob es dieses auch größer gibt. Wir haben dann eine Zehn-Mann-Hülle gekauft und es einen Winter lang getestet. Und zwar bei allen Bedingungen“, erzählt Isser. Das Wärmezelt, das eigentlich eine Art großräumiger Biwaksack ohne Boden ist, überzeugte auf voller Länge. „Durch die Machart kann es schnell über die zu versorgende Person und die behandelnden Rettungskräfte gehoben werden.“ Spezielle Laschen ermöglichen den Einsatz von Skistöcken als „Zeltstangen“. „Im Wärmezelt wird eine leichte, sich selbst aufblasende Matte als Unterlage genutzt, die den Patienten vor Wärmeverlust zum Boden hin schützt. Durch die Körperwärme der Personen im Zelt wird es in diesem rasch angenehm warm“, schildert Isser die Vorzüge. Die Bergrettung Tirol hat in der Folge einen sogenannten Wärmerucksack zusammengestellt, in dem alles Wichtige für das Wärmemanagement enthalten ist. Inzwischen haben auch viele Partnerorganisationen – nicht nur in Österreich – das System übernommen.

Effektiver Ausrüstungsgegenstand

„Unsere Erfahrung der letzten Jahre hat gezeigt, dass das Wärmezelt höchst effektiv ist. Im Zelt bildet sich eine Art Komfortzone. Wir stellen immer wieder fest, dass durch das orange Licht im Zelt alle ruhiger werden. Gleichzeitig ist es unter der Hülle warm. Allein die Körperwärme der Rettungskräfte, die nicht zuletzt durch den Aufstieg entsteht, heizt das Zelt auf und man kann gut darin arbeiten. Man braucht zum Beispiel keine Handschuhe. Auch das Legen von Leitungen durch die Ärzte und damit die Versorgung der Personen mit Infusionen ist viel einfacher. Da das Zelt keinen Boden hat, ist es zudem in jedem Gelände anwendbar. Und nicht zuletzt bietet das Zelt auch einen Sichtschutz“, ist Isser von seinem „Fund“ noch immer begeistert. In Tirol verfügt jede Ortsstelle über das Wärmezelt, das bereits bei unzähligen Einsätzen genutzt wurde.

 

TEXT Christa Hofer  FOTOS Bergrettung Tirol (Markus Isser, Florian Falch)