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WIE WERDE ICH BERGRETTER(IN)

ES IST KEIN HONIGLECKEN BERGRETTER(IN) ZU WERDEN, ABER WER ES GESCHAFFT HAT, WIRD EWIG STOLZ DARAUF SEIN.

Die Anforderungen an einen angehenden BergretterIn sind hoch. Ein Bergneuling wird es kaum schaffen die Ausbildung im Schnelldurchlauf zu absolvieren. Der Einstieg setzt voraus, dass alpinistisches Können und Bergerfahrung bereits vorhanden sind.

Wer dies mitbringt, kann es mit ein wenig Ehrgeiz in 2 Jahren zum fertig ausgebildeten BergretterIn schaffen. Nach einem Probejahr in einer Ortsstelle erfolgt die in Sommer- und Winterteil gesplittete Anwärterüberprüfung. Diese positiv bestanden, ist ein je einwöchiger Winterkurs und Sommerkurs zu besuchen.  

Hat man beide Kurse bewältigt, ist man Bergretter bzw. Bergretterin.

DIE ANFORDERUNGEN

Wer der Bergrettung beitreten will, sollte ein bereits halbwegs erfahrener Alpinist sein. Die sichere Bewegung im unwegsamen Gelände, alpine Klettererfahrung im Schwierigkeitsgrad ab 4 aufwärts, Kenntnisse im Eisklettern, hochalpine kombinierte Gipfeltouren, Schitourenerfahrung und gutes schifahrerisches Können im Gelände, sowie eine gute Kondition sind die Grundvoraussetzungen.

Die Erfüllung dieser Anforderungen sind bei Antritt zur Anwärterüberprüfung in Form eines Tourenberichts  nachzuweisen. Ebenso wie die Bestätigung eines 16-stündigen Erste-Hilfe Kurses.

Jeder Aspirant muss sich aber auch der Tatsache bewusst sein, dass Bergrettung auch eine psychische Belastung sein kann. Stundenlange Einsätze bei jeder Witterung, Kälte, Nässe, Dunkelheit, kräftezehrend, und oft auch in gefährlichem Gelände, wo kein Fehler passieren darf. Und dann die Bilder abgestürzter, zerschundener Körper, die sich bei vielen ein Leben lang einbrennen. Auch das ist Bergrettung.

Dem gegenüber steht aber die Freude die einen durchfließt, wenn durch DEIN Mitwirken als BergretterIn, einem Menschen aus Not geholfen werden konnte. Und natürlich die Kameradschaft innerhalb der Bergrettung, die seinesgleichen sucht.

AUFNAHME

UND PROBEJAHR

Über die Aufnahme in die Bergrettung entscheidet der Ortsstellenausschuss. Wer in die Bergrettung eintreten will, muss sich also an die dem Wohnort nächstgelegene Ortsstelle wenden.

Einmal aufgenommen beginnt das Probejahr. In diesem Probejahr hat der Anwärter/die Anwärterin zu beweisen, dass er /sie der kommenden Aufgabe gewachsen ist, und hat sich in dieser Zeit das nötige Können anzueignen.

Die Ortsstelle hat im Umkehrschluss dafür zu sorgen, dass dem/der AnwärterIn diese Kenntnisse auch vermittelt werden, so dass einer positiv absolvierten Anwärterüberprüfung nichts im Wege steht. 

DIE ANWÄRTER-

ÜBERPRÜFUNG

SOMMERTEIL

Der Sommerteil der Anwärterüberprüfung findet Anfang Oktober statt und hat die Bewegung im Fels als zentrales Thema.
Ein Bergrettungsmitglied muss sich in jedem Gelände sicher bewegen können, da es sonst zur Last für die Einsatzmannschaft wird.

  • Bewegung in unwegsamen Gelände, wobei durchaus auch leichte Kletterstellen dabei sein können
  • Klettern im Vorstieg im 4. Schwierigkeitsgrad mit Bergschuhen
  • grundlegende Seil- und Bergetechniken
  • Erste-Hilfe 

WINTERTEIL

Bei der Anwärterüberprüfung im Winter (Mitte Jänner) wird die konditionelle Eignung sowie das schifahrerische Können der Anwärter überprüft.

  • Aufstieg ca. 1.000Hm in maximal 2 Stunden (500Hm/Std.)
  • sicheres Abfahren bei jeder Schneebeschaffenheit

DIE BEWERTUNG

Jeder Teilnehmer wird bei jeder Station bzw. für jede  Anforderung durch einen, teils auch durch mehrere Ausbilder, unabhängig mittels eines Punktesystems mit Plus- und Minuspunkten bewertet.

Am Ende der Überprüfung summiert man die Punkte aller Ausbilder pro Teilnehmer. Überwiegt der Plus-Anteil, so hat der Kandidat/die Kandidatin die Überprüfung bestanden.

Bei Nichterreichen der Ziele, gibt es im Folgejahr eine zweite Chance.

WIE GEHT'S WEITER

Wer beide Teile der Anwärterüberprüfung geschafft hat, ist berechtigt die Grundkurse besuchen. Diese gliedern sich ebenfalls wieder in einen Winter- und einen Sommerteil. In dieser Reihenfolge müssen diese auch absolviert werden, da die Inhalte aufeinander aufbauend sind. Die genauere Beschreibung ist unter „Grundausbildung“ zu finden.

Die Kurse dauern jeweils eine Woche und finden im Ausbildungszentrum Jamtal statt. Die Teilnehmerzahl ist begrenz, jedoch finden pro Saison immer mehrere Kurse statt, so dass meist jeder einen Platz bekommt.

WEITERE

INFORMATIONEN

Bezüglich der Aufnahme ist mit der nächstgelegenen Ortsstelle Kontakt aufzunehmen. 

Gerne stehen aber auch die Mitarbeiter der Geschäftsstelle zur Verfügung. Die Kontaktdaten sind unten ersichtlich.